La Piramide

Wie auf den Fotos sind es rund um den Pool angeordnete doppelstöckige Apartments für ca. 200 Gäste, unser Zimmer hat vor einigen Wochen einen kompletten Anstrich sowie einen nagelneuen LED TV mit SAT-Anschluss der neuesten Baureihe bekommen. Allerdings ist zu beachten, dass durchschnittlich nur 3 Personen den ganzen Hotelbetrieb geschmissen haben. 12-15 Stunden Dienste an 6 Tagen pro Woche ist bei 50% Arbeitslosigkeit Standard in Spanien. Kaputtsparen nennt man das auf deutsch.

Die Zimmer waren frisch gemalert, neuer LED TV der neuesten Generation sowie extra Tisch und Stühle für die Terrasse waren vorhanden. Typisch spanisch eingerichtet mit Holzmöbeln und harten Einzelbetten. Landestypisch, unser Apartment waren 2 Zimmer, Flur, Bad, Küchenzeile und Terrasse, sehr üppig für 1 Woche nur zum schlafen. Der Vormieter hat im Schlafzimmer eine Steckdose aus der Wand gerissen, eine Glühbirne war defekt und eine Tür in der Küchenzeile hing schief. Wer sucht, der findet eben was zum meckern, aber ist das wirklich wichtig? Da der Room Service täglich nach dem Rechten gesehen hat, alle 2-3 Tage Handtücher getauscht.

Das Hotelpersonal besteht aus 3 Personen, die üblicherweise von morgens bis nachts an 6 Tagen die Woche Dienst hatten, haben sich ein Bein ausgerissen, um ihren Job zu behalten. Ganz klar ist natürlich, dass viele Gäste meckern, aber wir haben gesehen, dass der Barmann zwischendurch das Büfett machen musste, den Pool-Boy spielte, die Rezeption betreute und abgewaschen hat und dann wieder an die Poolbar gerannt ist. Da ist es normal, wenn man 2 Minuten auf den all inklusive Service warten muss. Für uns unverständlich sind dann Beschwerden über den mangelnden Service. Die Küchenkraft hat zwischen den Mahlzeiten den Zimmerservice machen müssen. Logischerweise wurden einige Zimmer erst gegen 18:00 gereinigt und beim Essen hat auch mal das Salz gefehlt.

Da das Küchenpersonal zwischendurch den Room Service und die Bar betreut, gab es gelegentlich Grund für eine Beanstandung. Für uns aber nur in dem Sinne, dass 10% der Gäste englischer Herkunft waren, aber 90% des Essens auf englisch Beakfast und Co. ausgerichtet waren. Kontinentales Frühstück bestand nur aus Erdbeer- oder Orangenmarmelade, Honig und Toastbrot - jeden Tag. Die warmem Essen mittags und abends waren übersät mit Knoblauch und fettem Bauchspeck.

Das Hotel ist auf der "grünen Wiese", etwa 2 km außerhalb des Ortes im Gebiet mit vielen anderen Hotels/-Anlagen gebaut, wovon aber etliche unbewohnt sind. Teilweise Bauruinen. Teilweise leere Grundstücke, Wie hatten einen Mietwagen und wir suchten eh nur einen Schlafplatz, aber die Bushaltestelle mit mehreren Linien direkt vor dem Hotel. PS: Strand gibt es im Prinzip auf der ganzen Insel nicht. Wir sind einmalig 30 km zu den "Sanddünen" gefahren, weil nur dort der schönste Sandstrand war.

Wir waren immer mit dem Mietwagen unterwegs und haben das teilweise kostenpflichte Angebot nicht weiter in Augenschein genommen. Besonders ärgerlich war der untypisch kalte Pool, kaum ein anderer Gast war länger als 5 min drin, obwohl die Luft bei 29 Grad war. Animation, Kinderbetreuung fand in der Nebenzeit (Oktober) nicht statt.

Das Hotel war für uns das billigste in diesem Zeitraum, was Fuerteventura zu bieten hatte, auch all inklusive war ohne Aufpreis im Vergleich zu purer Übernachtung erhältlich. Sogar lokale alkoholische Getränke waren von 10-22 Uhr gratis, von 22-24 Uhr mit Bezahlung erhältlich. WLAN für 7 Euro am Tag. Es war damit der billigste Urlaub auf den Kanaren, den wir je buchen konnten. Klar ist, dass ein Personalstamm von 3 Personen nicht einen vorbildlichen Hotelbetrieb leisten kann. Aber bei diesem Preis-Leistungsverhältnis ist es einfach ungezogen, zu meckern.