IFA Buenaventura

Renovierungsbedürftiges grosses Hotel (750 Zimmer) aus den 70-ziger Jahren, dass seine besten Jahre schon hinter sich hat. Die Zimmer sind gross und geraeumig und sauber. Balkon und Bad sind obligatorisch und ebenfalls recht gross. Die Hotelflure glichen zum Teil einer Baustelle und waren im uebrigen sehr herunter gekommen (insbes. die Teppiche wiesen jahrealte Flecke auf, auf denen sich offenbar nur die relativ selten zu sehenden Kakalaken wohl fuehlten). Rezeption und Poolbereich waren jedoch stets sauber. Die ganze Anlage ist recht familienfreundlich, man sah aber leider zu wenig kleine Kinder mit jungen Familien. Animationsprogramm gabs fuer die Kleinen jedenfalls genug. Dafuer waren ca. 70% der anwesenden Gäste (Hotel war voll belegt) deutsche Rentner, welche die Atlantikbrandung wohl der deutschen Influenzawelle vorzogen und leider auch im Hotel selbst immer durch lautstarke (Hoergeraete vergessen?) Wortmeldungen - vorzugsweise mit koelner und schwaebischen Dialekt vorgetragene Meckerein - auffielen. Auch in der Hotellounge - alltaeglicher Hauptsitz der deutschen Rentnerentourage - fielen die betagten Gaeste vorzugsweise durch Hinterlasenschaften auf: saemtliche Sitzgruppen verstroemten einen unangenehmen Uringeruch. Ueberhaupt war das Hotel fest in deutscher Hand; die wenigen anderen Nationalitaeten verteilten sich auf (stets alkoholisierte und verbrannte) Englaender, Skandinavier und (Festland-)Spanier.

Hotel hat 8 Stockwerke; ich empfehle ab 4. Stock aufwaerts, da ansonsten der Poollärm stoerend wirken kann. Grosse Zimmer (ca. 20 qm) mit Balkon (ca. 3 qm) und Bad mit Wanne/Dusche. Doppelbetten, ausziehbare Couch (insgesamt haben 4 Personen bequem Platz). Reichlich Stauraum: (grosser Schrank + Kommode) und Schreibtisch. Kostenloses Fernsehen mit ca 10 Sendern, davon 5 deutsche (ARD, ZDF, RTL, Sat 1, Pro 7). Keine Minibar, kein Kuehlschrank. Foehn im Bad, tgl. Handtuchwechsel. Strom/Steckdosen wie in Deutschland. Safe kostenpflichtig (2 Euro/d) im Zimmer vorhanden.

Das Personal war eigentlich immer recht freundlich. Leider sprachen einige jedoch weder deutsch noch englisch. Zimmerreinigung war gegen mittags und immer in Ordnung. Mein Wunsch nach Zimmerwechsel wurde sofort erledigt.

Der Essenssaal war bei gutem Wetter in Ordnung; bei Regen tropfte es dann auch mal auf den Tisch und aufs Essen bzw. waren grosse Pfützen im Saal. Auf den Auslagen waren nur sehr selten Fliegen zu sehen. Ich hatte Halbpension: vollkommen ausreichend (Fruehstueck von 8 bis 11 Uhr und Abendbrot von 18:30 bis 21:30 Uhr). Essen war reichlich und wohlschmeckend; nichts fuer Gourmet`s, aber der durchschnittliche Pauschaltourist kommt auf seine Kosten. Morgens Broetchen mit Wurst/Marmelade/Honig/Nutella sowie - wers mag - englisches Fruehstueck mit Spiegel-/Rührei, Speck, Wuerstchen und Bohnen. Dazu immer Obst und Kuchen sowie Kaffe/Tee/Fruchtsaefte ohne Limit. Abends immer warm: Reis/Nudeln/(Brat-)Kartoffeln mit diversen Beilagen und Fleich jeglicher Couleur (Huhn, Schwein, Rind, Kaninchen) aber auch diverse Fischgerichte. Abends waren Getraenke kostenpflichtig aber betont preiswert (0,25 l Wein - 3 Euro, 0,5 l Wasser - 1,40 Euro). Kindersitze waren vorhanden. Diverse Bars im Hotel liessen auch ausserhalb der Essenszeiten keine Wunsch offen (Getraenke, warmes/kaltes Essen).

Die Lage war im grossen und ganzen akzeptabel. Zum Strand sind es ca. 5 min zu fuss; darueber hinaus faehrt ein kostenloser Hotelbus stuendlich zum Strand. Die Playa del Ingles ist grundsaetzlich eine kuenstliche Hotelstadt; mann ist also in jeder Hinsicht nur von Hotels umgeben. Das Hotel selbst ist in 5 Fluegel unterteilt. Mein Zimmer war (zum Glueck) auf der ruhigen Seite (Nr. 10 bis 20 jeweiliger Etage). Wer Zimmer auf dem Pool-Fluegel hat, muss mit Laerm vom Pool/Animation rechnen. Diskos und Restaurants sind im Umkreis von 200 - 300 m reichlich vorhanden; wer sich abends amuesieren will findet reichlich Auswahl. Die ueblichen Touri-Ramsch-Laeden gab es auch an jeder Ecke; Vorsicht ist jedoch angesagt, da die angepriesene Unterhaltungselektronik nicht immer haelt was der Verkaeufer verspricht. Um hochwertige Kleidung zu erwerben kann man 5 min mit dem Bus bzw. 2 h durch die Maspalomas-Wueste Richtung Faro de Maspalomas gehen; dort ist es allgemein etwas hochpreisieger aber auch qualitativ angenehmer. Zum Flughafen mit dem Taxi (4 Euro) ca. 25 min; mit dem Bus (2 Euro) ca. 30 min.

Fitnessstudio im Hotel, aber kostenpflichtig (5 Euro/d bzw. 20 Euro fuer 1 Woche oder 30 Euro fuer 2 Wochen); jedoch leider alte und zT ungepflegte Geraete. Ansonsten diverses: Bogen schiessen, Billard, Radsport, Tennis etc. 3 Pools mit unterschiedlicher Intention: 1 x laute Animation + Kinderprogramm, 1 x diverse Sprudel-/Enspannungsbecken und 1 x ruhiger Liegepool. Kostenlose Liegen reichlich vorhanden, dazu viele alte (halbnackte) Sonnenanbeter. Kinderspielplatz gabs ebenfalls. Ich wuerde den Strand empfehlen: zum Sueden hin immer breiter werdend und genuegend Platz fuer alle Beduerfnisse bietend. Strand war immer sauber; Liegen kosten jedoch (2,50 Euro fuer die Liege zzgl. 2,50 Euro fuer den Sonnenschirm). Richtung Maspalomas ca. 2 km vom Hotel entfernt gibt es auch eine FKK-Bereich. Dort sind jedoch die vielen und zum Teil recht zudringlichen Homosexuellen leicht stoerend; als Mann also wenns geht mit Frau/Freundin dorthin, dann wird man auch in Ruhe gelassen.

Ich habe primaer Ruhe und Sonne gesucht und gefunden. Ein Ausflug in die Inselhauptstadt lohnt jedoch immer; dort gibt es zahlreiche Sehenswuerdigkeiten (siehe Reisefuehrer). Die Playa del Ingles selbst ist eine ca. 40 jahre alte kuenstliche Touristenstadt, also ohne historischen Ortskern. Wer dort seinen Urlaub verbringt sollte jedoch unbedingt durch die Strandwuesten von Maspalomas gehen - sehr beeindruckend. Ca. 25 km2 reiner weicher weisser warmer Sand mit bis zu 20 m hohen Sandduenen. Aber Achtung: auch hier darf man sich nicht ueber die vielen einsam wandernden Maenner wundern; die Duenen von Maspalomas sind ein beliebter Treffpunkt fuer Homosexuelle aus aller Welt und diese treiben es dann leider auch recht offensiv nackt vor jedermanns Augen auf den Wegen oder angrenzenden Bueschen. Dies ist dann insbesondere stoerend, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist und im uebrigen wird man als alleine wandernder Mann sodann auch hin und wieder belaestigt. Unterm Strich kann ich den Urlaub dort fuer "Sonnenhungrige" im Dezember aber nur empfehlen, da fast jeden Tag angenehmes Bade- und Strandwetter war.