Soller Garden

Es hat sich nicht viel verändert seit 2005. Wir hatten 2 Bungalows gemietet und irrten über 1 Stunde nach der Hausnummersuche im Garten umher. Bis ich endlich jemand beim Weggehen aus der Anlage schnappen konnte, der uns dann mitteilte, dass trotz unserer Buchung kein Bungalow frei wäre und wir die ersten Tage in ein Appartement ziehen könnten, bis die Häuschen frei werden. Die Anlage erinnert an einen südlichen Gartenverein mit Gartenhäuschen, Pool und Palmen, nah an der Natur, mal etwas anderes und für 1 Stern wohl auch nicht mehr zu erwarten. Könnte trotzdem schon eine Auffrischung vertragen, da nicht zu übersehen war, dass die Anlage in die Jahre gekommen ist. Von den Gästen haben wir nichts mitbekommen, nur die vereinzelt aufgehängte Wäsche zum Trocknen und Hundegebell verriet, das wir nicht alleine waren. Nervig waren die Bauarbeiten 2005 direkt neben dem Appartementhaus, obwohl ruhige Lage beschrieben wurde. Die Angebote für Kinder waren geschlossen und konnten nicht genutzt werden. Wir hatten Halbpension gebucht und marschierten durch den hinteren Teil des Ortes zum Essen in das Hotel Suliar Palace.

Die Möblierung des 2 Zimmer-Appartements für 1 Stern war halt einfach, große Erwartung hatten wir deshalb nicht. Wirklich schlecht war die ausziehbare Schlafcouch im Wohnbereich und die Lärmbelästigung der Bauarbeiter direkt gegenüber von unserem Balkon des angrenzenden Hauses. Das Bad war für 4, auch für 2 Personen zu klein, es konnte sich immer nur einer darin aufhalten (meistens meine Schwester). Extras gab es nicht, Küche und Mobiliar war gestückelt, aber für uns ausreichend vorhanden. Einmal wurden sogar ein paar Tassen gespült, die Küchenzeile und 1 bis 2 x die Wohnung gewischt, womit wir gar nicht gerechnet hatten.

Beim Check-In wurden wir schnell mit den Bungalowschlüsseln im Hotel Suliar abgefertigt. Das die Schlüssel für das Appartementhaus waren, erfuhren wir ja erst viel später, bis ich endlich jemand in der Anlage erwischte, obwohl wir 2 Bungalows gebucht hatten. An Zimmerreinigung kann ich mich 1 bis 2 x erinnern, ging aber davon aus, dass wir selbst für die Wohnung verantwortlich sind. Die Einrichtung war zwar spartanisch, aber o.k. Schlecht war ausgesprochen der Zustand der ausziehbaren Schlafcouch im Wohnzimmer für die Kinder, sehr hart und unbequem. Viele Urlauber haben sich hartnäckig mit Nachdruck an der Rezeption des Hotel Suliar über die Anlage beschwert, bis eine Lösung gefunden wurde (auch Umquartierung in ein anderes Hotel). Die Reiseleitung war da noch weniger hilfreich.

Zum Essen marschierten wir in das Nachbarhotel. Das Hotel Suliar hatte ein Restaurant und eine Bar. Wir waren mit dem Essen und dem Angebot zufrieden. Zu manchen Zeiten war das Restaurant sehr voll und laut von Engländern belagert. Es gab einmal in der Woche einen Themenabend und für die Kinder zum Frühstück eine große Auswahl an Müslis, Cornflakes, Joghurts, Quark, Obst und Säften (wer wollte konnte auch Sekt bekommen). Auch mehrere Toast-, Brot- und Brötchensorten fehlten nicht. Zum Abendessen gab es einige verschiedene schmackhafte Gerichte und Gemüsesorten, so fanden wir jedenfalls 2005. Die Cocktails an der Bar waren lecker, für die Kinder gab es auch fast alle ohne Alkohol.

Die Anlage liegt im hinteren Teil des Ortes etwas hügelig. Mit einem etwas bergigem Spaziergang konnte man einige Geschäfte und den Strand erreichen. Es gab eine kleine hübsche Tapasbar, in der wir nur einmal einen Platz in der Mittagszeit ergatterten, war durch die gute Lage direkt an der Promenade immer gut besucht und überfüllt. Die meisten Hotels liegen an der Promenade direkt am Strand mit einigen Cafes mit großen Cremetorten in vielen Farben. Am schönsten lag es sich nachmittags in der Sonne in den Korbstühlen am Ende des Strandes vor dem Hotel Marina mit Eis oder Cafe con leche. Ist etwas umständlich wegzukommen, da der Ort abgeschieden liegt. Der Pool draußen war noch zu kalt zum Schwimmen, konnte aber ein paar Runden ganz für mich alleine im kleinen Hallenbad im Hotel Suliar drehen.

Den Pool im Soller Garden konnte man noch eher selten durch das eiskalte Wasser nutzen. Im Hotel Suliar Palace hatte ich dagegen das kleine Hallenbad für mich alleine. Der Billiardtisch wurde von Eltern mit/und Jugendlichen rege genutzt. Die Angebote für die Kinder im Soller Garden waren nicht nutzbar, da sie geschlossen waren. Strand war sauber und feiner im hinteren Teil, o.k., halt zwei kleinere Buchten.

Kleiner reizvoller Ort, etwas abgeschieden, für eine Woche Ruhe ideal. Wir sind mit der kleinen urigen Bimmelbahn vom Hafen aus in den im Hinterland liegenden Hauptort Soller gezuckelt. Dort sind wir in den großen alten Bummelzug, ironischerweise "Roter Blitz" genannt, nach Palma umgestiegen und durch die Berge mit den Orangen- und Zitronenplantagen gezuckelt. Die Fahrt war abenteuerlich und der Zug erinnert etwas an den Orient-Express von Agatha Christi. In Palma gibt es viele unterschiedliche und schöne Ecken von Altertum bis Moderne. In den verwinkelten Gassen jede Menge Geschäfte, auch viele mit Schuhen, in allen Preisklassen und für jeden Geldbeutel. Für uns war das Miro-Museum in Palma ein Muß und hatten eine tolle Aussicht von dort oben. In Mallorca gibt es auch die sehenswerten Drachenhöhlen im nördlichen Osten der Insel, die wir im August des Jahres besuchten. Die kleine Tapas-Bar hatte unsere Lieblingsgerichte und haben für 3 Personen mit Essen und Trinken 25 Euro bezahlt. Ist nur sehr schwer, einen Platz zu bekommen. Die beste Sangria mit vielen frischen Früchten gab es ganz hinten in einem kleinen Laden am Strandende Richtung Hotel Marina & Madrid noch vorbei. Es gab eine Disco im Ort, die manchmal geöffnet hatte und laute Musik dröhnte auf die Straße, aber stets war gähnende Leere in dem Laden. Das Cafe vor dem Hotel Marina ist in der Nachmittagssonne in den Korbsesseln einfach herrlich. Für eine 1 Stern-Anlage ist der Preis im Vergleich zu anderen überzogen.