Pernera Beach Hotel

Das Pernera Beach ist ein relativ kleines aber ordentliches Hotel. Die Mehrheit der Gäste war aus Großbritannien (schätzungsweise etwa 60%), dazu kamen dann noch einige aus Russland (30%) und der Rest aus Deutschland oder der Schweiz (Stand Anfang Juli 2013). Vom Kleinkind bis zum Senioren war eigentlich alles dabei, Familien, Pärchen und kleine Gruppen. Zimmer, Einrichtung und Architektur sehen tatsächlich aus wie auf den Fotos und sind vollkommen zweckmäßig aber auch nichts besonderes. Jedenfalls sollte man seine Englischkenntnisse vorher noch mal auffrischen, mit Deutsch kommt man nämlich nicht besonders weit.

Nichts besonderes, weder besonders gut noch besonders schlecht, wir haben alles gefunden was wir brauchten. Adapter für die Steckdosen (in Zypern hat man die mit den 3 Löchern so wie in GB) gibt es an der Rezeption für 5€. Der Safe war kostenlos und leicht zu bedienen, Fernseher und Föhn vorhanden.

Die Angestellten waren insgesamt sehr freundlich, wenn man mal von einigen wenigen unmotivierten Kellnern absieht (die zwar erst fragen ob alles in Ordnung ist, sich aber dann abwenden, die Augen verdrehen und die Mundwinkel bis auf den Boden fallen lassen). Wie bereits angemerkt kommt man mit Englisch überall weiter, sonst vielleicht noch Russisch, Deutsch sprachen nur sehr sehr wenige. Uns ist aufgefallen dass besonders bei den Kellnern eher ungelerntes Personal arbeitet das man zum Beispiel darauf ansprechen muss, wenn man an der Bar den Tisch gewischt bekommen möchte. Ich habe auch mehrfach beobachtet, wie Kellner beispielsweise Tische decken und dabei das Besteck nicht am Griff sondern einfach immer an der Nutzfläche anfassen. Ob schon geputzt wurde oder nicht konnten wir jeweils auch erst nach einiger Zeit feststellen, und das auch eher daran dass frische Handtücher da und die Mülleimer leer waren und nicht weil es irgendwie sauberer war.

Das Essen in den Restaurants (eins für das Frühstück und das andere für Mittag- und Abendessen) hat uns meistens gut geschmeckt. Es waren zwar wenige kulinarische Meisterwerke aber doch immer etwas Schmackhaftes bei, oft angepasst an die britischen Gäste. Bis auf einige kleine Ausnahmen waren die Speisen recht gut zubereitet. Manchmal musste man erst ein paar Teller an die Seite räumen bis man einen gefunden hatte, der 1. sauber und 2. trocken war. Wer Wert auf gesundere Ernährung legt muss ohne die Snacks neben der Bar auskommen, die "Snackbar" hat eher den Namen "Fertiges Fast Food-Bar" verdient. Säfte gibt es in erträglicher Qualität nur zum Frühstück, mein O-Saft alias Wasser-Süßstoff-Farbe-Mischung am ersten hat mir die Lust auf die restlichen Getränke eher verdorben. Die Cocktails an der Bar waren zahlreich und gut, es hat sich für jeden Geschmack was gefunden.

Das Hotel an sich ruhig gelegen und gleichzeitig nur 10-15 Gehminuten von den üblichen Einkaufsmöglichkeiten (Souvenirläden, Klamotten, Sommerartikel, kleine Bars...) und Anbindungen (Bus und Taxi) an andere Städte entfernt. Zum dem Sandstrand an dem man direkt liegen kann sind es etwa 200-300 Meter, wir selber haben den "Grasstrand" genutzt der direkt am Hotel ist und von dem es dann entweder in eine Richtung zum felsigen Teil geht (auf keinen Fall barfuß versuchen...) oder in die andere Richtung zum oben genannten Sandstrand.

Vorhanden waren Tennis, Tischtennis, Volleyball, Bogenschießen, Tauchschule, Wassergymnastik und andere Sportarten die in der Beschreibung zu finden sind. Ich fand nur schade, dass der Sand auf dem Volleyballplatz recht scharf war (Mitspieler und auch ich selbst haben uns immer wieder kleine Schnittwunden geholt wegen Steinchen und ähnlichem). Die Animation (ein eher kleines Team von etwa 5 Leuten ohne die vom Miniclub) ist in Ordnung und nicht so penetrant wie in einigen anderen Hotels gewesen. Wer Wert auf einen ordentlichen Internetzugang legt, muss sich entweder mit einem sehr sehr schwachen kostenlosen WLAN zufrieden geben das abends bei keinem mehr funktioniert oder relativ teuer an der Rezeption zubuchen. (Oder man bucht im Voraus bei seinem Mobilfunkanbieter.) Das einzige war uns am Strand gefehlt hat war die Möglichkeit, sich nach dem Sand die Füße abzuspülen bevor man über die Anlage läuft. (Von der Dusche am Pool abgesehen, die ist nämlich nicht dafür gedacht und außerdem auf der anderen Seite.) Besonders im Hinblick darauf, dass es draußen keine Toiletten gibt und man deshalb immer wieder mal rein muss, wäre es eine gute Ergänzung gewesen. Der Strand selber ist wunderschön anzusehen (das Wasser ist unglaublich klar und blau-türkis wie es sonst nur auf Postkarten aussieht und war nie trübe), aber man muss aufpassen da es immer wieder Steine und kleine Felsen gibt an denen man sich stoßen kann. Das Wasser wird nur sehr langsam tiefer und ist deshalb ideal auch für Kinder und Ballspiele.

Insgesamt sind wir trotz der kleinen Makel (die sich fast alle relativ leicht beheben ließen) zufrieden mit unserem Aufenthalt im Pernera Beach. Sowohl meine Oma (68 Jahre) als auch ich (Studentin, 21 Jahre) haben uns gut erholt und die angenehme Atmosphäre genossen. Das Wetter war traumhaft (Anfang Juli 2013), das Hotel und der Strand voll in Ordnung. Wer großen Wert auf sehr guten Service legt ist woanders vermutlich besser aufgehoben, wer sich für nicht so viel Geld nur eine Auszeit gönnen will und auch mal ein paar nasse Teller zur Seite legen kann ohne sich daran zu stören, sollte mit diesem Hotel eine gute Wahl treffen.