Happy Life Village

Es ist ja schon so viel über dieses Hotel geschrieben. Ich möchte mich all den positiven Bewertungen anschließen. Wer weis, daß er in Ägypten ist, findet nicht wiklich was zu meckern. Das Hotel steht allein auf weiter Wüste und das ist auch gut so, denn es gibt keine lärmige Straße, nur eine dezente Disco für die meißt Kleinen und keine aufdringliche Animation. Die Anlage ist weitläufig und wird auch noch nach oben verlängert, was aber eher unbemerkt passiert. Die Zimmer in den allesamt zweistöckigen Häusern sind einfach und sehr sauber, außen und innen. Alle sind freundlich, auch die Gäste, Kontakt findet man leicht. Keine Nationalität tut sich besonders hervor. Nur die einheimischen Gäste treten in Form einer Großfamilie auf und dann geht es schon mal südlich zu, beim Essen. Es sind alle Altersgruppen vertreten. Für Kinder hat auch 1 Pool, von den bis jetzt dreien, mehrere Rutschen. Wer da daneben wohnt, ist so wie so am Meer, wenn dort getollt wird.

Die Zimmer sind angenehm und auch geräumig, haben Klimaanlage, die gut regelbar ist, TV leider nur RTL halbwegs gut empfangbar, ARD war ohne Ton, Terrasse, Kühlschrank mit integriertem Safe, viele regt das auf, uns nicht, auch nicht, daß das Schloß rausnehmbar ist. Es gibt keinen Föhn. Handtuchwechsel täglich, Bettwäsche etwa 3 mal in 2 Wochen.

Das Personal ist insgesamt sehr freundlich und zuvorkommend und hilfsbereit, fast schon zu sehr. Es gibt aber auch Ausnahmen, z.B. an der unteren Poolbar, da muß man sich schon deutlich als Tourist zu erkennen geben, bis der Kellner merkt, was Phase ist. Zimmerreinigung funktioniert prima, je nach dem, wo man wohnt, gleich um 10 Uhr oder auch erst um 17 Uhr. An der Rezeption gibt es jemanden, der ganz gut deutsch versteht, ansonsten kommt man mit englisch gut zurecht. Hände und Füße tun es aber auch. Bei uns war zweimal die Brause defekt; ich bin mit dem Ding in der Hand vor zur Rezeption gegangen, nach 10 Minuten war alles erledigt. Es gibt die Möglichkeit, die Wäsche waschen zu lassen, das geht aber auch in Dahab; ein Arzt ist im Hotel aber auch in Dahab. Der im Hotel braucht keinen Lottogewinn mehr, das haben seine Preise schon lange erledigt. Wir haben seine Dienste nicht in Anspruch nehmen müssen, aber wir wissen es trotzdem.

Es gibt ein großes Restaurant für morgens und abends, eines für mittags bei All Inclusive, zwei Poolbars und eine Beachbar. In den Restaurants ist das Essen auf jeden Fall immer sehr lecker, abwechslungsreich und sehr reichlich. Es gibt immer jede Menge frischer Salate und extra Dressings. Da ist eine ganz besonders leckere Senfsoße mit Eierstückchen und Salzgurke. Immer gibt es frisch gebratenes Fischfilet zum Abend und leckeren Kuchen und anderes Süßes. Morgens werden Waffeln gemacht. Es hat nicht Namen genug. Zwei Dinge müssen klar sein: die aufgeschnittene Wurst schmeckt nur den Hunden am Strand und es gibt kein Schnitzel und sonstige deutsche Küche. Einzig wegen der Kinder gibt es Pommes mit Rot. Wer hierher fährt, möchte landestypisch essen, alles andere gibt es zu Hause wieder genug. So ist es auch mit dem Bier. Das ägyptische schmeckt ausgesprochen gut. Es sind Kindersitze vorhanden. Wer zwischen den Mahlzeiten noch Hunger hat, geht an Pool- oder Beachbar. An der Beachbar fanden wir es besser. Zum Beispiel ein Doppelburger mit Pommes und Grünzeug kostet knapp 2 Euro. Davon werden eventuell auch zwei Personen satt. Es gibt kleinere Sachen für 1 Euro und auch größere für mehr. Bei AI kostet das natürlich alles nichts.

Jeder kann sich die traumhafte Lage zwischen Meer und Bergen auf genug Photos ansehen; es ist genau so. Die Entfernung zum Strand ist abhängig davon, in welchem Zimmer man wohnt, zwischen 200 und 350 Metern. Man läuft aber die ganze angenehme Strecke in der Anlage. Die direkte und indirekte Umgebung ist auf der einen Seite das Meer und auf der anderen etwas Steinwüste, bevor das Gebirge beginnt. Das ist eine Wahnsinnsoptik, wenn die Sonne auf- oder untergeht und auch tagsüber, mächtig gewaltig. Nachbarhotels gibt es erst nach ein paar Kilometern, da fährt man dran vorbei, wenn man die brodelnde Metropole Dahab besucht. Alles, was da brodelt, ist das Wasser in der Teekanne. Aber ein Besuch ist es schon wert, es fährt ja regelmäßig ein Bus kostenlos dorthin. Ausflüge werden genug angeboten, jeder muß selbst sehen, wieviel Zeit er dafür hergeben möchte. Denn einige bestehen zum größten Teil aus der Busfahrt, z. B. Kairo, 7 bis 8 Stunden eine Strecke. Wir haben eine Quad-Tour gemacht, da kann man zwei Stunden den Verstand abschalten, Gas am Anschlag und keiner Bodenwelle ausgewichen. Top zu empfehlen. Auch die Fahrt zum Coloured Canyon ist der Hammer, wenn man sich dann im Jeep auf Nachfrage, nicht für die die sanfte Strecke über Asphalt, sondern durch die Geröllwüste entscheidet. Muß jeder vorher seine Bandscheiben befragen. Es schließt sich eine Wanderung an, die es auch in sich hat. Wer danach bei knapp 40 Grad noch ein Liedchen pfeift, braucht keinen Urlaub.

Zum Sport gibt es ein paar sogenannte Fitnessgeräte, die kann man vergessen. Ein Billardtisch steht da, der ist immer gut besucht. Ein- oder zweimal am Tag läuft ein netter Mann durch die Anlage und bittet höflich um Teilnahme an Wassergymnastik oder Volleyball, und er nimmt es nicht krumm, wenn man nicht möchte. Mittwochs gibt es in der Beachbar einen Kulturabend, der sehenswert ist. Im Minimarkt kauft man nur, wenn man unbedingt muß. In Dahab kostet alles nur ein Drittel. Ansichtskarten gibt es in Dahab in großer Fülle am Wasser in der Post. Sonnenschirme,Liegestühle, Matratzen und Tücher gibt es umsonst gegen Abgabe einer Karte. Internet mit langsamem alten Modem kostet etwa 1,30 Euro pro Stunde, halbe Stunde die Hälfte, muß man sagen. Der große Sport ist ja das Tauchen oder das Schnorcheln. In der Anlage ist der Orca-Tauchclub. Da sind auf jeden Fall Taucher gut aufgehoben und Schnorchler werden auch mitgenommen. Alle anderen gehen einfach in`s Meer und halten den Kopf unter Wasser, natürlich mit Schnorchel und Brille, Flossen sind auch wichtig, ebenso empfehlen wir auch Badeschuhe. Schnorchler kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Am Strand reiten einmal täglich etwa 50 Kamele mit Touris vorbei, das ist immer eine Show.

Wir waren vom 13.-27. August dort. Das war wohl der wärmste Monat. Wir fanden es gut, daß es nachts auch nicht kälter als 30 Grad wurde. Gestört hat uns der viele Unrat der überall herumliegt, außer in der Anlage. Und die Ägypter stört es nicht, wie ihr Land aussieht. Zum Geldtauschen ist zu sagen:Europreise sind immer nach oben gerundet, mit Pfund kann man besser bezahlen. Getauscht wird besser nur in Dahab in der Bank oder am Automaten. 1 Euro sind etwa 7,8 Pfund. Für alle, die nur Halbpension möchten: ist ohne Kinder ausreichend, hier ein paar Preise.1,5 Liter Wasser ohne Gas im Hotel 10 Pfund, in Dahab 2,5 Pfund. Bier 0,5L b.z.w.0,6L im Hotel 16 b.z.w. 20 Pfund, in Dahab 7 Pfund. Alkohol gibt es in Dahab nur in speziellen Läden, europäische Zigaretten in größerer Auswahl im Supermarkt kurz vor dem Wasser. Wer das Schleppen der Flaschen nicht scheut, spart viel. Trinkgelder möchten sparsam eingesetzt werden, noch sind die Leute dort nicht versaut. Jeden zweiten Tag 1 Euro auf das Kopfkissen schafft Freunde. Vor allem sollte eine Leistung bezahlt werden, die erbracht wurde und nicht schon am ersten Tag. Zur Einreise ist zu sagen: wer eigentlich nur Schnorcheln möchte, und keine großen Touren machen möchte, der sagt klar und deutlich zu dem Mann, der den Einreisestempel macht oder dafür sorgt, daß er gemacht wird "SINAI ONLY". Das kostet dann nichts. Ansonsten werden zwischen 18 und 25 Euro pro Perso fällig.