Flamenco Beach & Flamenco Resort

Wir haben das Hotel vor allem gebucht, weil wir einen ruhigen Urlaub verbringen wollten ohne Stress. Dem wurde es auch voll gerecht, es sind zwar alle Altersgruppen vorhanden, aber Party-Urlauber sind hier deutlich in der Minderzahl. Die Auslastung des Hotels ist aufgrund des "Arabischen Frühlings" sehr gering, der hintere Teil des Hotels (Resort) ist unbelegt und auch der vordere Teil (Beach) ist gerade nur zu 35% ausgelastet, hauptsächlich von deutsch-sprachigen Urlaubern, einigen Italiener und (zum Glück nur) sehr wenigen Russen. Das hat den Vorteil, dass man fast immer super Zimmer mit Meerblick bekommt, vor 5 Jahren wäre das nur im Glücksfall möglich gewesen. Sicher kann man sich hier auch fühlen, direkt vor dem Hotel ist ein Check-Point des Militärs und der Polizei, ein Urlaub in der Türkei ist sicher um ein Vielfaches gefährlicher. Momentan wird das Hotel von einem deutschen Manager geführt, der sehr präsent ist und sich sichtlich um die Anliegen der Urlauber bemüht. Das Hotel hat auf jeden Fall genug Potential, in den nächsten Jahren wieder zur Vollbelegung zurückzukehren.

Die Zimmer sind sehr geräumig und das Bad gross, fast alle Zimmer haben entweder einen Balkon oder eine Terasse in Richtung mehr. Die Betten und Matrazen sind für meinen Geschmack sehr gut und sind nicht durchgelegen, wir konnten hier immer hervorragend schlafen. Der Zimmerservice ist okay, wobei nicht alle Stellen gereinigt werden ("runde Ecken" und unter dem Bett Wollmäuse). Wir haben den Service nur alle paar Tage genutzt, Handtücher wurden aber dann immer gleich gewechselt. Fernsehr mit deutschsprachigen Programmen ist auch vorhanden, davon haben wir aber keinen Gebrauch gemacht. Es gibt einen kostenlosen Safe mit Schlüssel, den man sicher aufbewahren und nicht verlieren sollte, sonst wird es teuer (ca. 45 Euro). Insgesamt machen die Zimmer einen ordentlichen Eindruck, hätten aber sich mal die ein oder andere Renovierung nötig. Man muss aufpassen, dass man bei Einbruch der Dunkelheit rechtzeitig die Balkontüren schliesst, sonst hat man schnell das Zimmer voll mit Moskitos.

Service ist in Ordnung, es gibt einen sehr gut deutsch sprechenden Mitarbeiter an der Rezeption, an sonsten sprechen die meisten Mitarbeiter nur englisch. Die Leute sind grösstenteils bemüht, es den Urlaubern recht zu machen, natürlich gibt es auch immer einige, die nicht ganz so freundlich sind. Der neue deutsche Manager ist auch gerade sehr präsent und hat immer ein Ohr für die Sorgen der Urlauber. Ansonsten kann ich wenig über den Service sagen, da wir das wir die meisten Probleme selbststandig gelöst haben.

Das Essen war prima, insbesondere super Qualität bei den Salaten (Tomaten, Gurken, Paprika, Oliven, verschiedene Mischsalate mit Auberginen, Zuchini und Käse). Omlettes, Crepes, Pasta und Gegrilltes (abwechselnd Fisch, Fleisch und Geflügel) wurden frisch vor den Augen zubereitet und waren meistens sehr lecker. Morgens gabs frisch zubereitete Falafel mit Pita-Brot und gegrilltes Gemüse sowie einen leckeren Fruchtsalat mit Granatapfel, Melonen und Äpfeln. Letzteren gab es auch abends, dazu noch eine wechselnde Auswahl von Obst (Bananen, Orangen, Äpfel), Kuchen und diversen Süssigkeiten, die ich allerdings nicht angerührt habe. Die meisten Gerichte unter den Warmhalte-Deckeln habe ich auch kaum angerührt, wer darauf angewiesen ist wird die Qualität des Essens sicher nicht so positiv beurteilen wie ich. Insgesamt ist die Qualität der angebotenen Speisen gut, die Auswahl und Abwechslung allerdings nicht besonders gross. Unflexible Leute, die z.B. Schnitzel mit Pommes erwarten, werden mit dem Angebot wahrscheinlich nicht glücklich sein. Zum Frühstück gelangt man über eine schön angelegte und gepflegte Gartenanlage in den hinteren Teil des Hotels (Resort) hinter der Strasse. Für mich immer eine Freude, nicht jedes Hotel verfügt über so viele gesunde Palmen, Bäume, Kateen und Blumen. Wr haben immer draussen gegessen, als kleinen Kritikpunkt muss man hier nennen, das die Anzahl der Sitzplätze mit Sonnenschirm nicht sehr gross ist und man manchmal selbst Hand anlegen musste, um einen Schattenplatz zu bekommen. Die Atmosphäre war dort aber sehr angenehm, den stark klimatisierten Innenraum haben wir gemieden. Das Abendessen wurde im unteren Teil des Hotels (Beach) serviert, es gibt dort zwar deutlich mehr Sitzplätze im Freien, allerdings sollte man frühzeitig eintreffen um einen Platz draussen zu erhaschen. Leider gibt es viele Katzen, die von unbedachten Urlaubern gefüttert werden. Die Kellner waren schnell und sichtlich bemüht, es den Gästen recht zu machen.

Das Hotel ist 10 km nördlich von El Quesir 500 m vor dem Mövenpick-Hotel gelegen und somit das erste grosse Hotel südlich von Safaga. 5 km weiter nördlich gibt es noch eine kleinere Lagune Namens Marsa Abu Sawatir, die früher von einem Shuttelbus des Hotels stündlich angefahren wurde. Dort befindet sich auch die Tauchbasis Rocky Valley Divers Camp inkl. einigen Hütten und Strandbar mit Sonnenschirmen und Liegen, von den Preisen her übrigens deutlich günstiger als die im Flamenco beheimatete Tauchbasis von diving. de. Leider muss man jetzt entweder mit dem Taxi dorthinfahren oder eine 75 min. Strandwanderung machen, um dort hinzukommen. Das Taxi bucht man am besten selber, übers Hotel sind sonst 10 Euro für die paar km fällig. Sinnvoll ist der Weg dorthin, wenn beim Flamenco mal wieder die rote Flagge gehisst ist. Das ist leider häufig der Fall, denn der Wind bläst oft stark und dann gibt es entsprechend hohen Wellengang. Als geübter und vorsichtiger Schwimmer kann man sich aber in eine Liste eintragen und auf eigene Verantwortung auch bei roter Flagge schwimmen. Die Strömung ist selbst bei hohem Wellengang nicht sonderlich stark und treibt einen nur südlich, so dass man notfalls in die 500 m südlich gelegene Lagune vom Mövenpick Hotel schwimmen kann und von dort aus dann zu Fuß zurück ins Flamenco gehen kann. Besonders genial an dem Hotel ist das direkt davor über einen 150 m langen Steg erreichbare Korallenriff, das noch völlig intakt ist und über eine Länge von dutzenden Kilometern bis auf über bis zu 70 m steil abfällt. Schon am ersten Tag habe ich dort um ein Vielfaches mehr gesehen, als in allen Urlauben davor zusammen (natürlich unzählige Arten und Grössen von Fischen, Korallen, Riesenmuscheln, dazu noch Delphine, Barrakudas, Meeres-Schildkröten, Riesenmuränen, Kraken, Feuerfische und vieles mehr). Ich glaube, wer hier mal war, wird in der Welt kaum mehr grössere Artenvielfalt entdecken können, es ist einfach alles hier schon auf kleinstem Raum vorhanden.

Bis auf den Strand (Handtücher und Matrazenauflagen) haben wir von dem Freizeitangebot des Hotels keinen Gebrauch gemacht. Die Animateure sind unaufdringlich, wer möchte kann aber an vielen Freizeitangeboten teilnehmen (z.B. Volleyball, Yoga, Wassersport, Dart usw.). Abends gibt es noch eine Disco, die aber aus unserer Sicht zum Glück nicht sonderlich laut und die auch schon recht früh zur Ruhe kam. Der Strand ist sauber und sehr schön, ein klarer Pluspunkt bei diesem Hotel. Die Schirme sind weit voneinander aufgestellt und es stellt sich sofort ein wunderbares Erholungsgefühl ein, sobald man auf einer der zahlreichen Liegen Platz genommen hat. Die geringe Auslastung des Hotels tut sein übrigens, um den Chill-Faktor zu maximieren. Schwimmen kann man neben den Pools am Strand leider nur in einer maximal hüfthohen kleinen abgesteckten Lagune, das ist auch der grösste Minuspunkt bei diesem Hotel. Wenn also mal wieder die rote Flagge weht, kann man sich nur an diesen Orten abkühlen. Internet ist leider kostenpflichtig und nur in der Lobby verfügbar (2 Euro für 30 Minuten). Zudem nicht sonderlich schnell, das ist alles nicht sehr zeitgemäss.

Eine sehr schöne Hotelanlage mit viel Potential, aufgrund der momentan sehr geringen Auslastung und den damit verbundenen geringen Einnahmen aber mit einem gewissen Investitionsstau. Zum Glück werden die wichtigsten Teile auch weiterhin gepflegt, zu nennen wäre da insbesondere der sehr schöne Strandbereich und die Gartenanlage. Der grösste Makel ist der fehlende wellengeschützte Strandzugang zum Meer über eine Lagune oder ein Innenriff. Wenn der Stegzugang aufgrund roter Flagge nicht benutzt werden kann, bleiben nur die Pools oder der hüfthohe sehr kleine Innenlagune (eher eine grosse Badewanne). Die Tauchbasis am Hotel von diving. de ist leider ziemlich teuer, wird aber von den Stammgästen dort trotzdem empfohlen. Ich kann dazu nichts sagen, es gibt auch Leute die nicht so zufrieden damit waren und lieber in die Nachbarlagune von Marsa Abu Sawatir zum Tauchen gehen. Wer nur zum Tauchen möchter oder zum relaxen hier herkommt wird mit Sicherheit zufrieden sein, zum Schwimmen am Hausriff sind bei roter Flagge allerdings gute Schwimmkenntnisse und Vorsicht nötig. Das Preis/Leistungsverhältnis ist auf jeden Fall gerade hervorragend, ein Tribut an die geringe Auslastung zum Vorteil der Urlauber und Nachteil des Hotels. Man kann dem neuen deutschen Hotelmanager nur wünschen, dass er seine Arbeit gut macht und das Hotel bald wieder zu altem Glanz und guter Auslastung führt, die es verdient hat!

Der Willkommensabend war nur eine Verkaufsveranstaltung, ansonsten hat man von dem Reiseleiter (FTI) nicht viel erfahren. Einen guten Tipp gab es nur zum Wasser, das normalerweiser nur sehr teuer in 1, 5l Einzelflaschen für 2 Euro im Hotel zu haben ist. im 8ter-Pack kosten die Flaschen etwas weniger ("Mini-Bar Package 8"). Man kann sich die Wasserflasche auch einmal kostenlos am Tag am Wasserspender der Bar auffüllen lassen, möglichweise aber nur, wenn man All-Inklusive gebucht hat (dazu gab es wiedersprüchliche Aussagen).